Die Ergebnisse der Aussprache mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat der französische Präsident Emmanuel Macron auf dem Rückflug aus Berlin der Zeitung „Le Parisien“ vorgestellt. „Meine Absicht war, sehr schnell nach Deutschland zu kommen, damit keine Debatte über angebliche strategische Divergenzen entsteht: Sie existieren nicht“, sagte Macron in der am Sonntag erschienenen Ausgabe der französischen Tageszeitung.
Bei dem Austausch unter vier Augen im Bundeskanzleramt in englischer Sprache am Freitag hätten sie „eine sehr große Gemeinsamkeit in Bezug auf Ziele und die Situation“ in der Ukraine festgestellt. „Nur die Art und Weise, wie sie übersetzt werden, ist unterschiedlich, weil die strategische Kultur in unseren Ländern verschieden ist“, sagte Macron.
Scholz sei von der pazifistischen Kultur der SPD geprägt. Zudem „hat Deutschland eine strategische Kultur der großen Vorsicht, der Nichteinmischung und hält sich von der Atomkraft fern“, so der Präsident. „Dieses Modell unterscheidet sich stark vom französischen, das über Atomwaffen verfügt und eine Berufsarmee beibehalten und ausgebaut hat“, äußerte Macron. Die Verfassung mache ihn zum „Garanten der nationalen Verteidigung“, während die Befehlskette in Deutschland auf dem parlamentarischen System ruhe.